Zusammensetzung
Wirkstoff: Eisen als Eisencarboxymaltose. Hilfsstoffe: Natriumhydroxid, Salzsäure, Wasser für Injektionszwecke ad solutionem.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit
Lösung für i.v. Verabreichung. 1 ml Lösung enthält 50 mg Eisen als Eisencarboxymaltose. Eine Stechampulle zu 2 ml enthält 100 mg Eisen als Eisencarboxymaltose. Eine Stechampulle zu 10 ml enthält 500 mg Eisen als Eisencarboxymaltose.
Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
Eisenmangel bei Patienten, bei welchen eine orale Eisentherapie ungenügend wirksam, unwirksam oder nicht durchführbar ist, wie bei Unverträglichkeit oraler Eisenpräparate, bei entzündlichen Magen-Darmerkrankungen z.B. Colitis ulcerosa, die sich durch eine orale Eisentherapie verschlimmern können, oder wie bei therapierefraktären Eisenmangelzuständen mit Verdacht auf unzuverlässige Einnahme oraler Eisenpräparate. Ferinject soll nur verabreicht werden, wenn der Eisenmangel diagnostisch gesichert und durch geeignete Laboranalysen (z.B. Ferritin-Plasmaspiegel, Hämoglobin, Hämatokrit, Erythrozytenzahl, MCV und MCH) bestätigt ist.
Dosierung/Anwendung
Die kumulative Gesamtdosis von Ferinject (in mg Eisen) muss individuell berechnet werden und darf nicht überschritten werden. Die kumulative Gesamtdosis wird für jeden Patienten anhand der Ganzoni-Formel wie folgt berechnet: Gesamteisendefizit [mg] = kumulative Gesamtdosis [mg] = Körpergewicht [kg] × (Soll Hb – Ist Hb) [g/dl] × 2,4 + Reserveeisen [mg]. Bei Körpergewicht unter 35 kg: Soll Hb = 13 g/dl (8,1 mmol/l) resp. Reserveeisen = 15 mg/kg. Bei Körpergewicht 35 kg und darüber: Soll Hb = 15 g/dl (9,3 mmol/l) resp. Reserveeisen = 500 mg. Zur Umrechnung von Hb [mM] in Hb [g/dl] wird Hb [mM] mit dem Faktor 1,61145 multipliziert. Faktor 2,4 = 0,0034 × 0,07 × 10’000 (Eisengehalt des Hämoglobins ≅ 0,34%/Blutvolumen ≅ 7% des Körpergewichtes/Faktor 10’000 = Umrechnung von g/dl in mg/l). Das Gesamteisendefizit (mg) und die Gesamtmenge Ferinject (ml) für Patienten mit einem Körpergewicht unter 35 kg und einem Hb Sollwert von 13 g/dl sowie für Patienten mit einem Körpergewicht von 35 kg und darüber und einem Hb Sollwert von 15 g/dl wurden anhand der Ganzoni-Formel berechnet und sind in nachfolgender Tabelle zusammengefasst.
Kör- Menge in ml Ferinject (mg Eisen)
per- 1 ml Ferinject entspricht 50 mg Eisen
ge-
wicht
[kg] Hb 6 g/dl Hb 7,5 g/dl Hb 9 g/dl Hb 10,5 g/dl
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30 18 ml 16 ml 14 ml 12 ml
(900 mg) (800 mg) (700 mg) (600 mg)
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35 24 ml 22 ml 20 ml 16 ml
(1200 mg) (1100 mg) (1000 mg) (800 mg)
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40 26 ml 24 ml 20 ml 18 ml
(1300 mg) (1200 mg) (1000 mg) (900 mg)
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45 28 ml 26 ml 22 ml 18 ml
(1400 mg) (1300 mg) (1100 mg) (900 mg)
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50 30 ml 28 ml 24 ml 20 ml
(1500 mg) (1400 mg) (1200 mg) (1000 mg)
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55 32 ml 28 ml 24 ml 20 ml
(1600 mg) (1400 mg) (1200 mg) (1000 mg)
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60 34 ml 30 ml 26 ml 22 ml
(1700 mg) (1500 mg) (1300 mg) (1100 mg)
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65 38 ml 32 ml 28 ml 24 ml
(1900 mg) (1600 mg) (1400 mg) (1200 mg)
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70 42 ml 36 ml 32 ml 26 ml
(2100 mg) (1800 mg) (1600 mg) (1300 mg)
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75 44 ml 38 ml 32 ml 28 ml
(2200 mg) (1900 mg) (1600 mg) (1400 mg)
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80 46 ml 40 ml 34 ml 28 ml
(2300 mg) (2000 mg) (1700 mg) (1400 mg)
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85 48 ml 42 ml 36 ml 30 ml
(2400 mg) (2100 mg) (1800 mg) (1500 mg)
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90 50 ml 44 ml 36 ml 30 ml
(2500 mg) (2200 mg) (1800 mg) (1500 mg)
Bei Patienten mit Übergewicht soll die Berechnung in Annahme des normalen Körpergewicht/Blutvolumen-Verhältnisses durchgeführt werden.Bei Körpergewicht ≤66 kg soll die berechnete kumulative Gesamtdosis auf die nächsten 100 mg Eisen abgerundet werden.Bei Körpergewicht >66 kg soll die berechnete kumulative Gesamtdosis auf die nächsten 100 mg Eisen aufgerundet werden.
Verabreichung Ferinject wird als Infusion (verdünnt in physiologischer Kochsalzlösung, siehe «Sonstige Hinweise») oder als Bolusinjektion (unverdünnt) über 1–2 min verabreicht. Einzeldosen von mehr als 200 mg Eisen müssen als Infusion verabreicht werden. Ferinject darf nicht s.c. oder i.m. verabreicht werden. Eine Einzeldosis sowie wöchentliche Maximaldosis von 0,3 ml (15 mg Eisen)/kg Körpergewicht darf nicht überschritten werden. Als Infusion kann Ferinject als Einzeldosis von bis zu 20 ml (1000 mg Eisen), jedoch nicht mehr als 15 mg Eisen/kg Körpergewicht bis zum Erreichen der berechneten kumulativen Gesamtdosis verabreicht werden. Die wöchentliche Maximaldosis von 1000 mg Eisen bzw. 15 mg Eisen/kg Körpergewicht als Infusion darf nicht überschritten werden. Die zweite Dosis kann auch als Bolusinjektion von bis zu 200 mg Eisen verabreicht werden. Als Bolusinjektion kann Ferinject in Dosen von bis zu 4 ml (200 mg Eisen) pro Tag verabreicht werden, jedoch nicht mehr als 3×/Woche. Bei Hämodialysepatienten kann Ferinject in Einzeldosen von bis zu 4 ml (200 mg Eisen) pro Tag, jedoch nicht mehr als 3×/Woche während der Dialyse in den venösen Arm des Dialysegerätes injiziert werden.
Spezielle Dosierungsanweisungen Bei Leberinsuffizienz liegen keine Erfahrungen mit Ferinject vor.
Kinder und Jugendliche Die Wirksamkeit und Sicherheit von Ferinject wurde bei Kindern und Jugendlichen nicht untersucht. Daher wird Ferinject zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen nicht empfohlen.
Kontraindikationen
Die Anwendung von Ferinject ist in folgenden Fällen kontraindiziert: Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung; Anämie ohne gesicherten Eisenmangel; nachgewiesene Eisenüberladung; erstes Schwangerschaftstrimester.
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Intravenöse Verabreichung von parenteralen Eisenpräparaten kann akute Überempfindlichkeitsreaktionen hervorrufen, einschliesslich anaphylaktoider Reaktionen, die möglicherweise letal sein können. Deshalb müssen Vorrichtungen für eine kardiopulmonale Reanimation verfügbar sein. Eine paravenöse Injektion ist zu vermeiden. Sie kann eine braune Verfärbung und Reizung der Haut an der Injektionsstelle verursachen. Falls diese eintritt, muss die Verabreichung von Ferinject unverzüglich unterbrochen werden. Patienten mit Leberfunktionsstörungen darf parenterales Eisen nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung verabreicht werden. Bei Patienten mit Leberfunktionsstörung infolge Eisenüberladung, insbesondere bei Porphyria cutanea tarda, sowie bei jeder akuten Lebererkrankung sollte eine parenterale Eisengabe vermieden werden. Zur Vermeidung einer Eisenüberladung wird eine sorgfältige Überwachung des Eisenstatus empfohlen. Bei akuten oder chronischen Infektionen, Asthma, Ekzemen oder atopischen Allergien sollte parenterales Eisen mit Vorsicht verabreicht werden. Bei Patienten mit Bakteriämie wird empfohlen, die Verabreichung von Ferinject abzubrechen. Ein ml Ferinject kann bis zu 5,5 mg (0,24 mmol) Natrium enthalten. Dies ist bei Personen unter natriumkontrollierter Diät zu berücksichtigen.
Interaktionen
Wie bei allen parenteralen Eisenpräparaten ist bei der gleichzeitigen Verabreichung von oralen Eisenpräparaten dessen Absorption reduziert.
Schwangerschaft/Stillzeit
Es liegen keine klinischen Daten zur Anwendung bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien zeigten keine direkte oder indirekte Toxizität mit Auswirkung auf die Schwangerschaft, Embryonalentwicklung, Entwicklung des Föten und die perinatale oder postnatale Entwicklung (siehe «Präklinische Daten»). Dennoch sollte Ferinject mit Vorsicht unter Risiko-Nutzen-Abwägung angewendet werden. Im ersten Schwangerschaftstrimester ist Ferinject kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen»). Es liegt wenig klinische Erfahrung für die Anwendung während der Stillzeit vor. Eine klinische Studie hat gezeigt, dass der Übertritt von Eisen aus Ferinject in die Muttermilch vernachlässigbar ist (≤1%). Es ist daher unwahrscheinlich, dass Ferinject ein Risiko für das zu stillende Kind darstellt.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen
Es wurden keine entsprechenden Studien durchgeführt. Es ist unwahrscheinlich, dass Ferinject eine Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen hat.
Unerwünschte Wirkungen
Die folgenden unerwünschten Wirkungen wurden in klinischen Studien mit Ferinject berichtet. Häufigkeiten der Nebenwirkungen: Selten: ≥0,01% bis <0,1%. Gelegentlich: ≥0,1% bis <1%. Häufig: ≥1% bis <10%. Die am häufigsten berichteten unerwünschten Arzneimittelwirkungen sind Kopfschmerzen, die bei 3,3% der Patienten auftraten.
Immunsystem Gelegentlich: Hypersensitivität einschliesslich anaphylaktoide Reaktionen.
Nervensystem Häufig: Kopfschmerzen, Schwindel. Gelegentlich: Parästhesien.
Herz Gelegentlich: Tachykardie.
Gefässsystem Gelegentlich: Hypotonie, Erröten.
Erkrankung der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums Selten: Dyspnoe.
Gastrointestinaltrakt Häufig: Übelkeit, Bauchschmerzen, Konstipation, Diarrhö. Gelegentlich: Störung des Geschmackempfindens, Erbrechen, Dyspepsie, Flatulenz.
Haut- und Hautanhangsorgane Häufig: Hautausschlag (Rash). Gelegentlich: Pruritus, Urticaria.
Muskeln und Bindegewebe Gelegentlich: Myalgie, Rückenschmerzen, Arthralgie.
Nieren und Harnwege Gelegentlich: Hämaturie.
Andere unerwünschten Wirkungen und lokale unerwünschte Wirkungen Häufig: Reaktionen an der Injektionsstelle, Phlebitis. Gelegentlich: Fieber, Müdigkeit, Schmerzen im Brustkorb, Muskelsteifigkeit (Rigor), Unwohlsein, peripheres Ödem, Schüttelfrost.
Diagnostik Häufig: Transiente Serumphosphatsenkung, erhöhte Werte für Alaninaminotransferase (ALT). Gelegentlich: Erhöhte Werte für Aspartataminotransferase (AST), Gamma-Glutamyltransferase (γ-GT), Laktatdehydrogenase (LDH), alkalische Phosphatase (ALP).
Überdosierung
Die Verabreichung einer höheren als der berechneten kumulativen Gesamtdosis kann zu einer Eisenüberladung in den Eisenspeichern und damit zu Hämosiderose führen. Durch die Kontrolle von Eisen-Parametern wie Serumferritin und Transferrinsättigung kann diese erkannt und verhindert werden.
Eigenschaften/Wirkungen
ATC-Code: B03AC01 In Ferinject liegt Eisen in dreiwertiger Form als makromolekularer Komplex mit Carboxymaltose vor (pH 5–7).
Wirkungsmechanismus Nach intravenöser Verabreichung wird der Eisencarboxymaltose-Komplex vorwiegend vom retikuloendothelialen System der Leber, des Knochenmarkes und der Milz aufgenommen. Das Eisen wird überwiegend zum Aufbau von Hämoglobin, aber auch von Myoglobin und eisenhaltigen Enzymen verwendet und auch als Depoteisen in der Leber gespeichert.
Pharmakodynamik In der Ferinject Lösung liegt Eisen als stabiles dreiwertiges Eisen in Form eines Komplexes aus polynuklearem Eisen(III)-hydroxid mit einem Kohlehydratpolymer vor, welcher verwertbares Eisen für die Eisentransport- und Speicherproteine im Körper (Transferrin und Ferritin) zur Verfügung stellt. In einer Studie mitFe undFe markiertem Ferinject bei sechs Patienten mit Eisenmangelanämie oder renaler Anämie konnte in den roten Blutzellen nach 24 Tagen eine Utilisation von 61 bis 99% nachgewiesen werden. Bei den Patienten mit Eisenmangelanämie war die Utilisation 91% bis 99%, bei den Patienten mit renaler Anämie 61% bis 84%.
Klinische Wirksamkeit Bei 250 Patienten wurde eine Vergleichsstudie Ferinject versus oral verabreichtem Eisensulfat bei nicht dialysepflichtigem chronischem Nierenversagen durchgeführt. Der Primärendpunkt für die Wirksamkeit (Hb-Anstieg von ≥1 g/dl) wurde von 60,4% (87/144) mit Ferinject gegenüber 34,7% (35/101) mit oralem Eisen behandelten Patienten erreicht. Ein signifikantes Ergebnis wurde nur bei weiblichen Patientinnen mit einem Ferritin Ausgangswert von <100 ng/ml gezeigt. In einer vergleichenden Studie (n= 237) bei dialysepflichtigen Patienten wurde Venofer® oder Ferinject (entsprechend 200 mg Eisen) jeweils während der Dialyse (2–3×/Woche) in den venösen Arm des Dialysegerätes bis zum Erreichen der nach der Ganzoni-Formel errechneten kumulativen Gesamtdosis verabreicht (maximal 4 Wochen). Primärendpunkt war Ansprechen mit einem Anstieg des Hämoglobins um 1 g/dl. Über 60% der Patienten waren unter Behandlung mit EPO (gleichmässig verteilt über beide Gruppen). Das Ansprechen unter Behandlung mit Ferinject lag bei 46,4% vs. 37,2% mit Venofer. Bei postpartaler/postoperativer Anämie wurden drei gegen orale Eisengabe vergleichende Studien durchgeführt, eine in Europa (n= 286, 2:1 randomisiert), zwei in den USA (n= 337, 1:1 randomisiert und n= 289, randomisiert 1:1). In einer US Studie erreichten bei Ferinject 88,8% der Patientinnen einen Hb-Wert von >12 g/dl und bei oraler Eisengabe 66,2% innerhalb eines Zeitraumes von 42 Tagen. In den beiden anderen Studien war die Behandlung mit Ferinject im Vergleich zur oralen Eisenverabreichung nicht unterlegen. Allerdings war sowohl ein Hb-Anstieg um 3 g/dl bei Ferinject wie auch eine Normalisierung des Hb mit gleichzeitigem Anstieg des Speichereisens (Ferritin) bei Ferinject signifikant häufiger. Bei Patientinnen mit Eisenmangelanämie infolge schwerer uteriner Blutungen wurde Ferinject im Vergleich zur oralen Verabreichung von Eisensulfat untersucht. Primärer Endpunkt war Hb-Anstieg >2,0 g/dl. Bei Ferinject wurde dies bei 82%, bei oralem Eisen bei 61,8% erreicht. Bei Eisenmangelanämie im Rahmen von chronischen Darmerkrankungen (M.Crohn, Colitis ulcerosa) wurde Ferinject als Infusion 1×/Woche (bis zur kumulativen Gesamtdosis) verglichen mit oraler Eisensubstitution verabreicht. Primärendpunkt war die Änderung des Hb Wertes in Woche 12 im Vergleich zur Baseline. Ferinject war bezüglich des Primärendpunktes gegenüber der Therapie mit Eisensulfat nicht unterlegen. Im Vergleich zu Eisensulfat konnte mit Ferinject ein schnellerer Therapieerfolg erzielt werden: in Woche 4 erreichten 34,2% Patienten in der Ferinject-Gruppe vs. 18,2% in der oralen Eisensulfat-Gruppe einen Hb-Anstieg von >2 g/dl, mit einem statistisch signifikanten Unterschied. In den Retikulozytenzahlen fand sich ein Peak bei Woche 2 in beiden Behandlungsgruppen. Bei Ferinject wurden ab Woche 2 statistisch signifikant höhere Ferritinspiegel erreicht als in der Eisensulfat-Gruppe.
Pharmakokinetik
Nach einer Einzeldosis Ferinject von 100 bis 1000 mg Eisen bei Patienten mit Eisenmangel wurden maximale totale Serum-Eisenwerte von 37 µg/ml bis 333 µg/ml nach 15 Minuten beziehungsweise 1,21 Stunden gemessen. Das Verteilungsvolumen des zentralen Kompartiments entspricht dem Plasmavolumen (ca. 3 Liter). Mittels Positronen-Emissions-Tomographie (PET) wurde gezeigt, dass Eisen aus radioaktiv markiertem Ferinject aus dem Blut eliminiert, in das Knochenmark und in das retikuloendotheliale System der Leber und Milz transportiert wurde.
Metabolismus Eisencarboxymaltose wird hauptsächlich im retikuloendothelialen System der Leber, des Knochenmarks und in geringem Masse auch in der Milz aufgenommen und zu den Komponenten Eisenhydroxid und Kohlenhydraten aufgespalten, wobei das Eisen als Ferritin gebunden wird. Entsprechend dem Bedarf wird das Eisen via Transferrin der Erythropoese zur Verfügung gestellt. Die Kohlenhydrat-Abbauprodukte sind Maltotetraose, Maltotriose, Maltose und Glucose.
Elimination Die Plasma-Clearance des verabreichten Eisens erfolgte rasch bei einer terminalen Halbwertzeit von 7 bis 12 Stunden und einer mittleren Verweildauer (MVD) von 11 bis 18 Stunden. Die renale Elimination des Eisens war vernachlässigbar.
Kinetik spezieller Patientengruppen Es sind keine Studien mit Kindern durchgeführt worden. Es sind keine Studien bei Leberinsuffizienz durchgeführt worden.
Präklinische Daten
Konventionelle Tierstudien zur Toxizität, Genotoxizität und Reproduktionstoxizität lassen auf keine besonderen Risiken für den Menschen schliessen. In einer der Reproduktionstoxikologiestudien bei Tieren wurde Ferinject mit einer höheren Inzidenz geringfügiger Skelettabnormitäten beim Fötus in Verbindung gebracht. Diese Effekte werden als vorübergehend angesehen, da in der prä-/postnatalen Entwicklung keine Befunde verzeichnet wurden. Nach intravenöser Verabreichung von Ferinject wurden keine lokalen Reizungen oder Unverträglichkeiten beobachtet. Die höchste nicht letale intravenös verabreichte Einzeldosis bei Nagern war 1000 mg Eisen/kg Körpergewicht. Es sind keine Langzeitstudien zur Untersuchung der Karzinogenität durchgeführt worden. Es gibt keine Hinweise auf allergieauslösende oder immunotoxische Eigenschaften. In einem kontrollierten in-vivo Test wurden keine Kreuzreaktionen zwischen Ferinject und Anti-Dextran Antikörpern festgestellt.
Sonstige Hinweise
Ferinject darf nur mit steriler 0,9% m/V Kochsalzlösung gemischt werden. Es liegen keine Kompatibilitätsstudien mit Behältern aus anderen Materialien als Polyethylen oder Glas vor.
Haltbarkeit Haltbarkeit nach dem Öffnen der Stechampulle: Vom mikrobiologischen Standpunkt aus ist das Präparat sofort zu verwenden. Haltbarkeit nach der Verdünnung mit steriler 0,9% Kochsalzlösung: Die Infusionslösung soll aus mikrobiologischen Gründen nach der Zubereitung (nach der Verdünnung) sobald als möglich verabreicht werden. Es wurde gezeigt, dass die verdünnte Ferinject-Lösung während 12 Stunden bei Raumtemperatur chemisch stabil ist. Ferinject darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise Vorgeschriebene Lagerbedingungen: In der Originalpackung nicht über 30 °C aufbewahren. Nicht einfrieren.
Hinweise für die Handhabung Die Stechampullen sind für den einmaligen Gebrauch bestimmt. Die Stechampullen sind vor Gebrauch auf sichtbare Partikel und Beschädigungen zu prüfen. Es dürfen nur Lösungen verabreicht werden, welche homogen und frei von sichtbaren Partikeln sind.
Verdünnungstabelle von Ferinject in steriler
0,9% m/V Kochsalzlösung
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Menge Eisenmenge Menge sterile Minimale
Ferinject 0,9% m/V Infusions-
Kochsalzlösung zeit
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2 bis 4 ml 100 bis 50 ml 3 Minuten
200 mg
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4 bis 10 ml 201 bis 100 ml 6 Minuten
500 mg
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10 bis 20 ml 501 bis 250 ml 15 Minuten
1000 mg
Aus Stabilitätsgründen sind Verdünnungen mit weniger als 2 mg Eisen/ml nicht erlaubt.
Zulassungsnummer
57851 (Swissmedic).
Zulassungsinhaberin
Vifor (International) AG, St. Gallen.
Stand der Information
April 2010. 10ml 一支包装,5支包装 2ml 5支一盒包装 |