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CORDARONE Tabl(amiodarone 中文译名 盐酸胺碘酮片)

2016-11-22 01:28:56  作者:新特药房  来源:互联网  浏览次数:3  文字大小:【】【】【
简介: 部分中文可达龙信息资料(仅供参考)【药品名称】乙碘酮 ,乙胺碘呋酮,可达龙【外文名】Amiodaron ,Cordarone, Atlansil【别名】 安律酮;胺碘达隆;胺碘呋酮;胺碘酮;乙碘酮 ,乙胺碘呋酮,可达龙【外文名 ...

部分中文可达龙信息资料(仅供参考)
【药品名称】
乙碘酮 ,乙胺碘呋酮,可达龙
【外文名】Amiodaron ,Cordarone, Atlansil
【别名】 安律酮;胺碘达隆;胺碘呋酮;胺碘酮;乙碘酮 ,乙胺碘呋酮,可达龙
【外文名】Amiodaron ,Cordarone, Atlansil
【汉语拼音】Yansuan Andiantong Pian
【药理毒理】药理作用:本药可延长心肌细胞的动作电位时程,减慢窦性心律,减慢心房和房室的缓导,并能非竞争性阻滞α和β肾上腺素能受体,增加冠脉血流,减少心肌氧耗,维持心输出量。
【药物相互作用】
(1)增加华法林的抗凝作用,该作用可自加用本品后4~6天,持续至停药后数周或数月。合用时应密切监测凝血酶原时间,调整抗凝药的剂量。
(2)增强其他抗心律失常药对心脏的作用。本品可增高血浆中奎尼丁、普鲁卡因胺、氟卡尼及苯妥英的浓度。与Ia类药合用可加重Q-T间期延长,极少数可致扭转型室速,故应特别小心。从加用本品起,原抗心律失常药应减少30%~50%剂量,并逐渐停药,如必须合用则通常推荐剂量减少一半。
(3)与受体阻滞剂或钙通道阻滞剂合用可加重窦性心动过缓、窦性停搏及房室传导阻滞。如果发生则本品或前两类药应减量。
(4)增加血清地高辛浓度,亦可能增高其他洋地黄制剂的浓度达中毒水平,当开始用本品时洋地黄类药应停药或减少50%,如合用应仔细监测其血清中药浓度。本品有加强洋地黄类药对窦房结及房室结的抑制作用。
(5)与排钾利尿药合用,可增加低血钾所致的心律失常。
(6)增加日光敏感性药物作用。
(7)可抑制甲状腺摄取[123I]、[133I]及[99mTc]。
【药代动力学】
口服吸收迟缓且不规则。生物利用度约为50%,表观分布容积大约60L/kg,主要分布于脂肪组织及含脂肪丰富的器官。其次为心、肾、肺、肝及淋巴结。最低的是脑、甲状腺及肌肉。在血浆中62.1%与白蛋白结合,33.5%可能与?脂蛋白结合。主要在肝内代谢消除,代谢产物为去乙基胺碘酮。单次口服800mg时半衰期为4.6小时(组织中摄取),长期服药半衰期(t1/2)为13~30天。终末血浆清除半衰期可达40~55天。停药后半年仍可测出血药浓度。口服后3~7小时血药浓度达峰值。约1个月可达稳态血药浓度,稳态血药浓度为0. 92~3.75ug/m1。4~5天作用开始,5~7天达最大作用,有时可在1~3周才出现。停药后作用可持续8~10天,偶可持续45天。原药在尿中未能测到,尿中排碘量占总含碘量的5%,其余的碘经肝肠循环从粪便中排出。血液透析不能清除本品。
【相关医学资料】
本品化学名称为:(2-丁基-3-苯并呋喃基)[4-[2-(二乙氨基)乙氧基]-3,5-二碘苯基]甲酮盐酸盐。分子式:C25H29I2NO3·HCl;分子量:681.78。药物过量:有报道服用3~8克胺碘酮致过量中毒的,但没有死亡和后遗症报道。动物实验证实胺碘酮的LD50较高(>3 000mg/kg)。
发生药物过量中毒时,需立即监测心电和血压,严重心动过缓者可用β-受体激动剂或临时起搏器。低血压状态引起机体灌注不良者应用正性肌力药和/或升压药。
【适应症】
临床适用于室性和室上性心动过速和早搏、阵发性心房扑动和颤动、预激综合征等。
也可用于伴有充血性心力衰竭和急性心肌梗塞的心律失常。对其他βˉ受体阻断剂无效的顽固性阵发性心动过速也能奏效。另外,也用于慢性冠状动脉功能不全和心绞痛的治疗。
1.房性心律失常(心房颤动或心房扑动的转律,以及转律后窦性心律的维持。
2.结性心律失常
3.室性心律失常(有生命危险的室性期前收缩,室性心动过速,室性心动过速或心室纤颤的预防。
4.伴有预激综合症的心律失常。综观其药理特性,可达龙可适用于上述心律失常,尤其是伴随器质性心脏疾病而出现的心律失常。
【用量用法】
口服:开始每次200mg,1日3次,饭后服;3日后改用维持量,每次200mg,1日1~2次,或每次100mg,1日3次。
静滴:300mg加入250ml等渗盐水中,30分钟内滴完。
负荷量600mg/日,连续8-10日;维持量:根据个体反应采用最小有效量一般为100-400mg/日,也可采用每周停药2天的间断治疗,即200mg/日,每周用5天。
【不良反应】
(1)心血管:较其他抗心律失常药对心血管的不良反应要少。
①窦性心动过缓、窦性停搏或窦房阻滞,阿托品不能对抗此反应;
②房室传导阻滞;
③偶有Q-T间期延长伴扭转性室性心动过速;主要见于低血钾和并用其它延长QT的药物时;
④以上不良反应主要见于长期大剂量和伴有低血钾时,以上情况均应停药,可用升压药、异丙肾上腺素、碳酸氢钠(或乳酸钠)或起搏器治疗;注意纠正电解质紊乱;扭转性室性心动过速发展成室颤时可用直流电转复。由于本品半衰期长,故治疗不良反应需持续5~10天。
(2)甲状腺:
①甲状腺机能亢进,可发生在用药期间或停药后,除突眼征以外可出现典型的甲亢征象,也可出现新的心律失常,化验T3、T4均增高,TSH下降。发病率约2%,停药数周至数月可完全消失,少数需用抗甲状腺药、普萘洛尔或肾上腺皮质激素治疗;
②甲状腺机能低下,发生率1%~4%,老年人较多见,可出现典型的甲状腺机能低下征象,化验TSH增高,停药后数月可消退,但粘液性水肿可遗留不消,必要时可用甲状腺素治疗。
(3)胃肠道:便秘,少数人有恶心、呕吐、食欲下降,负荷量时明显。
(4)眼部:服药3个月以上者在角膜中基底层下1/3有黄棕色色素沉着,与疗程及剂量有关,儿童发生较少。这种沉着物偶可影响视力,但无永久性损害。少数人可有光晕,极少因眼部副作用停药。
(5)神经系统:不多见,与剂量及疗程有关,可出现震颤、共济失调、近端肌无力、锥体外体征,服药1年以上者可有周围神经病,经减药或停药后渐消退。
(6)皮肤:光敏感与疗程及剂量有关,皮肤石板蓝样色素沉着,停药后经较长时间(1~2年)才渐退。其他过敏性皮疹,停药后消退较快。
(7)肝脏:肝炎或脂肪浸润,氨基转移酶增高,与疗程及剂量有关。
(8)肺脏:肺部不良反应多发生在长期大量服药者(一日0.8~1.2g)。主要产生过敏性肺炎,肺间质或肺泡纤维性肺炎,肺泡及间质有泡沫样巨噬细胞及2型肺细胞增生,并有纤维化,小支气管腔闭塞。临床表现有气短、干咳及胸痛等,限制性肺功能改变,血沉增快及血液白细胞增高,严重者可致死。需停药并用肾上腺皮质激素治疗。
(9)其他:偶可发生低血钙及血清肌酐升高。
【禁 忌】
⑴严重窦房结功能异常者禁用;
⑵II或III度房室传导阻滞者禁用;
⑶心动过缓引起晕厥者禁用;
⑷对本品过敏者禁用。
【注意事项】
(1)过敏反应,对碘过敏者对本品可能过敏。
(2)对诊断的干扰:
①心电图变化:例如P-R及Q-T间期延长,服药后多数患者有T波减低伴增宽及双向,出现u波,此并非停药指征;
②极少数有AST、ALT及碱性磷酸酶增高;
③甲状腺功能变化,本品抑制周围T4转化为T3,导致T4及rT3增高和血清T3轻度下降,甲状腺功能检查通常不正常,但临床并无甲状腺功能障碍。甲状腺功能检查不正常可持续至停药后数周或数月。
(3)下列情况应慎用:
①窦性心动过缓;
②Q-T延长综合征;
③低血压;
④肝功能不全;
⑤肺功能不全;
⑥严重充血性心力衰竭。
(4)多数不良反应剂量有关,故需长期服药者尽可能用最小有效维持量,并应定期随诊,用药期间应注意随访检查:
①血压;
②心电图,口服时应特别注意Q-T间期;
③肝功能;
④甲状腺功能,包括T3、T4及促甲状腺激素,每3~6个月1次;
⑤肺功能、肺部X射线片,每6~12个月1次;
⑥眼科检查。
(5)本品口服作用的发生及消除均缓慢,临床应用根据病情而异。对危及生命的心律失常宜用短期较大负荷量,必要时静脉负荷。而对于非致命性心律失常,应用小量缓慢负荷;
(6)本品半衰期长,故停药后换用其他抗心律失常药时应注意相互作用。
【孕妇及哺乳期妇女用药】本品可以通过胎盘进入胎儿体内,大鼠实验已证实胺碘酮对胎儿有毒性作用临床上有孕妇服用胺碘酮引起胎儿先天性甲状腺肿、甲亢和甲低的报道。新生儿血中原药及代谢产物为母体血浓度的25%。已知碘也可通过胎盘,故孕妇使用时应权衡利弊。本品及代谢物可从乳汁中分泌,服本品者不宜哺乳。
【儿童用药】儿童中应用胺碘酮的安全性和有效性尚不明确。
【老年用药】老年人口服胺碘酮需严密监测心电图、肺功能。
Fachinformation des Arzneimittel-Kompendium der Schweiz®
Cordarone®
Sanofi-Aventis (Suisse) SA
AMZV
Zusammensetzung
Wirkstoff: Amiodaroni hydrochloridum.
Hilfsstoffe: Excip. pro compresso. Lactosum monohydricum, Maydis amylum, Polyvidonum K90F, Silica colloidalis anhydrica, Magnesii stearas.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit
Cordarone: Tabletten zu 200 mg.
Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
Cordarone sollte nur dann eingesetzt werden, wenn andere Behandlungen versagt haben (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Herzrhythmusstörungen
Supraventrikuläre Rhythmusstörungen
•Supraventrikuläre paroxysmale Tachykardien;
•Vorhofflattern oder -flimmern;
•Tachykardien durch reziproken Rhythmus und Tachykardien als Komplikation eines Wolff-Parkinson-White-Syndroms.
Schwer symptomatische, invalidisierende ventrikuläre Arrhythmien
Aufgrund seiner pharmakologischen Eigenschaften kann Cordarone eingesetzt werden:
•wenn andere Antiarrhythmika sich als unwirksam erwiesen haben,
•oder bei Herzinsuffizienz. In diesem Fall kann die Kombination mit einem Digitalispräparat angezeigt sein (siehe «Interaktionen»).
Dosierung/Anwendung
Die Einstellung sollte unter EKG-Kontrolle erfolgen.
Die Anpassung einer allfälligen Komedikation muss in Anbetracht der langdauernden Einstellung der Effekte und der langfristigen Wirkung des Amiodarons mit grösster Vorsicht erfolgen.
Ziel ist es, rasch die Sättigung des Herzgewebes zu erreichen, die für eine therapeutische Wirkung erforderlich ist und diese dann ohne weitere Steigerung beizubehalten. Daher die zweiteilige Behandlung:
•Initiale Stossbehandlung: 600 mg pro Tag für die Dauer von 8 bis 10 Tagen. Diese Dosierung kann auf 800 mg oder sogar 1000 mg pro Tag erhöht werden; zur Bestimmung der Dosis und Behandlungsdauer wird man sich an den Behandlungsergebnissen und Veränderungen im Elektrokardiogramm (PQ, QT-Dauer) orientieren.
Um die gastrointestinale Toleranz zu verbessern, ist die Tagesdosis eventuell in mehreren Einzeldosen zusammen mit den Mahlzeiten zu verabreichen.
•Erhaltungsbehandlung: Cordarone kann entweder alle 2 Tage eingenommen werden oder an 5 aufeinanderfolgenden Tagen mit anschliessender Pause von 2 Tagen. Die Erhaltungsdosis kann zwischen 100 mg und 400 mg pro Tag schwanken. Die Dosis sollte im Allgemeinen bei ventrikulären Arrhythmien höher sein als bei supraventrikulären Rhythmusstörungen. Cordarone kann jeden 2. Tag verabreicht werden (die Einnahme von 200 mg alle 2 Tage wird vorgeschlagen, wenn die Tagesdosis 100 mg betragen soll). Die 2 behandlungsfreien Tage pro Woche wurden ebenfalls empfohlen. Sie sind möglich dank der langen Halbwertszeit des Medikamentes, die ein Anhalten der Wirksamkeit sichern.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Cordarone kann bei älteren Patienten, Kindern und Jugendlichen zur Behandlung der nachstehend erwähnten Rhythmusstörungen eingesetzt werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Bei älteren Patienten mit einer ausgeprägteren Neigung zu Bradykardie und Überleitungsstörungen muss die Verabreichung von Amiodaron mit der geringsten empfohlenen Dosis begonnen werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»); die niedrigste wirksame Erhaltungsdosis kann unter 200 mg pro Tag liegen.
Kontrollierte Studien an Kindern liegen nicht vor (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
In den veröffentlichten nicht kontrollierten Studien betrugen die wirksamen Dosierungen beim Kind:
Initiale Stossbehandlung: 10 bis 20 mg/kg/Tag während 7 bis 10 Tagen (oder 500 mg/m2/Tag, wenn in m2 ausgedrückt).
Erhaltungsbehandlung: Es ist die niedrigst wirksame Dosis anzuwenden; in Abhängigkeit des individuellen Ansprechens kann sie zwischen 5 und 10 mg/kg/Tag (oder 250 mg/m2/Tag, wenn in m2 ausgedrückt) betragen.
Kontraindikationen
•Bekannte Überempfindlichkeit gegen Amiodaron oder Jod.
•Sinusbradykardie, sino-atrialer Block.
•Schwere hochgradige Überleitungsstörungen ohne Herzschrittmacher.
•Sinusknotendefekt ohne Herzschrittmacher (Risiko eines Sinusknoten-Stillstands).
•Schilddrüsenerkrankungen (Hypo- und Hyperthyreose).
•Kombinationstherapie mit Präparaten, die «Torsades de pointes» verursachen können (siehe «Interaktionen»).
•Vorbestehende QT-Verlängerung.
•Schwangerschaft, ausser bei vitaler Indikation, aufgrund des Risikos einer Hypo- oder Hyperthyreose, eines Kropfs sowie einer kardiodepressiven Wirkung beim Neugeborenen (siehe «Schwangerschaft/Stillzeit»).
•Stillzeit (siehe «Schwangerschaft/Stillzeit»).
•Hypokaliämie.
•Gleichzeitige Behandlung mit MAO-Hemmern.
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Warnhinweise
Aufgrund seines Nebenwirkungspotentials sollte Cordarone nur dann eingesetzt werden, wenn andere Behandlungen versagt haben.
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Amiodaron bei Kindern ist nicht belegt (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Es liegen keine klinischen Studien bezüglich der Notwendigkeit zur Dosisanpassung bei älteren Patienten vor. Deshalb muss die Behandlung mit Amiodaron bei älteren Patienten mit einer ausgeprägteren Neigung zu Bradykardie und Überleitungsstörungen sowie zu einer Beeinträchtigung der Nieren- und Leberfunktion mit der niedrigst wirksamen Dosis begonnen werden.
Bei Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen in der persönlichen oder familiären Anamnese sollte eine erforderliche Behandlung mit Vorsicht erfolgen, d.h. mit niedrigster wirksamer Dosierung und unter strenger klinischer und labormedizinischer Kontrolle.
Eine Hypokaliämie, eine Azidose oder eine Hypoxie ist vor der Einleitung einer Amiodaronbehandlung unbedingt zu korrigieren. Desgleichen müssen vorbestehende verlängerte QT-Intervalle eliminiert werden (siehe «Kontraindikationen»).
Herzfunktionsstörungen (siehe «Unerwünschte Wirkungen»):
Cordarone verändert das EKG. Diese «cordaroneinduzierte» Veränderung besteht in einer Verlängerung der QT-Dauer (welche eine Verlängerung der Repolarisierung darstellt) und eventuell im Auftreten einer U-Welle sowie einer Verlängerung oder Veränderung der T-Welle. Eine übermässige QT-Verlängerung erhöht das Risiko des Auftretens von «Torsades de pointes».
Die Verlangsamung der Herzfrequenz kann bei älteren Patienten ausgeprägter sein. Die Behandlung sollte beim Auftreten von AV-Block zweiten oder dritten Grades, sino-atrialen oder bifaszikulären Block, bei Patienten ohne Herzschrittmacher, abgebrochen werden.
Wie alle Antiarrhythmika kann Amiodaron eine bestehende Arrhythmie verstärken oder neue Arrhythmien verursachen (proarrhythmogene Wirkung), manchmal mit tödlichem Ausgang. Es ist wichtig, aber auch schwierig, zu bestimmen, ob die proarrhythmogene Wirkung auf die fehlende Wirksamkeit von Amiodaron zurückzuführen ist oder ob es sich um eine Verschlechterung der kardialen Bedingungen handelt (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Die proarrhythmogene Wirkung von Amiodaron weist eine Inzidenz von etwa 3-5% auf und tritt besonders unter QT-verlängernden Faktoren wie bei bestimmten medikamentösen Kombinationen oder Elektrolytstörungen auf (siehe «Unerwünschte Wirkungen» und «Interaktionen»). Die gleichzeitige Verabreichung von Amiodaron und Medikamenten mit bekannter QT-Intervall-verlängernder oder CYP3A4-hemmender Wirkung darf nur unter sorgfältiger Prüfung der potenziellen Risiken und des Nutzens für den einzelnen Patienten erfolgen. Dabei ist zu beachten, dass das Risiko für Torsades de pointes steigen kann. Die Patienten müssen auf eine QT-Verlängerung hin überwacht werden. Trotz einer Verlängerung des QT-Intervalls weist Amiodaron nur eine schwache torsadogene Wirkung auf.
Ein Ungleichgewicht des Elektrolyten-Haushaltes (insbesondere Kalium und Magnesium) ist zu korrigieren (erhöhtes Risiko einer arrhythmogenen Wirkung).
Schwere Bradykardie und Überleitungsstörungen
Bei der gleichzeitigen Verabreichung von Amiodaron und Sofosbuvir zusammen mit direkt wirkenden antiviralen Medikamenten (DAA) wie Daclatasvir, Simeprevir oder Ledipasvir zur Behandlung des Hepatitis-C-Virus (HCV) wurden Fälle schwerer Bradykardien und Überleitungsstörungen beobachtet, die lebensbedrohlich waren.
Daher wird eine gleichzeitige Verabreichung dieser Medikamente gegen Hepatitis C und Amiodaron nicht empfohlen und ist, soweit möglich, zu vermeiden (siehe «Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
Wird eine gleichzeitige Verwendung von Amiodaron als unbedingt notwendig erachtet, wird empfohlen, die Patienten bei der Einleitung der Behandlung mit Sofosbuvir zusammen mit DAA engmaschig zu überwachen. Patienten mit einem hohen Risiko für Bradyarrythmien müssen nach Einleitung der gleichzeitigen Behandlung mit Sofosbuvir mindestens 48 Stunden kontinuierlich in einem geeigneten klinischen Umfeld überwacht werden. Über die weitere Überwachung ist individuell in Abstimmung mit dem Kardiologen zu entscheiden.
Angesichts der langen Halbwertzeit von Amiodaron muss auch bei Patienten, die in den letzten Monaten eine Behandlung mit Amiodaron beendet haben und eine Therapie mit Sofosbuvir und DAA beginnen müssen, eine angemessene Überwachung erfolgen.
Alle mit diesen Medikamenten gegen Hepatitis C behandelten Patienten, die Amiodaron mit oder ohne andere bradykardisierende Arzneimittel erhalten, müssen ebenfalls über Symptome der Bradykardie und von Überleitungsstörungen in Kenntnis gesetzt und darüber informiert werden, dass bei Auftreten derartiger Symptome sofortige medizinische Behandlung erforderlich ist.
Hyperthyreose (siehe «Vorsichtsmassnahmen» und «Unerwünschte Wirkungen»):
Während der Therapie oder einige Monate nach Absetzen der Amiodaron-Therapie kann eine Hyperthyreose auftreten. Die folgenden, normalerweise leichten Symptome sollten durch den Arzt systematisch beachtet werden: Gewichtsverlust, Arrhythmien, Angina pectoris, Herzinsuffizienz.
Ein Abfall des TSHu bestätigt die Diagnose. Der Behandlungsabbruch ist zwingend. Gewöhnlich führt er innerhalb einiger Monate zur klinischen Gesundung. Bei schweren Formen mit gelegentlich fataler Entwicklung besteht ein therapeutischer Notfall; die Behandlung muss auf jeden Einzelfall angepasst werden: synthetische Thyreostatika, deren Wirkung unbeständig sein kann, Kortikosteroide, Betablocker usw.
Respirationstrakt (Respiratorische, thorakale und mediastinale Funktionsstörungen): (siehe «Unerwünschte Wirkungen»):
Das Auftreten einer Belastungsdyspnoe oder von unproduktivem Husten kann mit einer Lungentoxizität in Zusammenhang stehen, wie eine interstitielle Pneumonie.
Beim Auftreten einer Belastungsdyspnoe, isoliert oder verbunden mit einer Beeinträchtigung des Allgemeinzustandes (Müdigkeit, Gewichtsverlust, Fieber usw.), ist eine radiologische Kontrolle sowie ein Test der Lungenfunktionen erforderlich.
Die Behandlung mit Amiodaron ist zu überdenken, da eine interstitielle Pneumonie beim raschen Abbruch der Amiodaronbehandlung im Allgemeinen reversibel ist.
Eine zusätzliche Kortikosteroidbehandlung kann in Betracht gezogen werden. Die klinischen Symptome verschwinden gewöhnlich innerhalb von 3 bis 4 Wochen, die radiologische und funktionelle Besserung erfolgt langsamer (nach mehreren Monaten).
Bei Verdacht auf eine amiodaronbedingte Induktion der Pneumopathie aufgrund einer Überempfindlichkeit ist die Behandlung mit Cordarone zu unterbrechen und die Möglichkeit einer Kortikosteroidbehandlung zu beurteilen.
Funktionsstörungen der Leber und der Galle: (siehe «Unerwünschte Wirkungen»):
Hepatische Nebenwirkungen sind häufig. Eine engmaschige Überwachung der Leberfunktion (Transaminasen) wird ab Behandlungsbeginn mit Amiodaron und regelmässig während der Behandlung empfohlen.
Im Falle eines cholestatischen Ikterus oder einer Hepatomegalie kann es zu schweren akuten Leberfunktionsstörungen (einschliesslich Leberzellinsuffizienz oder Leberversagen, manchmal mit fataler Entwicklung) und chronischen Hepatopathien kommen. Folglich muss die Dosierung von Amiodaron gesenkt oder die Behandlung abgebrochen werden, wenn die Transaminasen um das 3fache über dem Normalwert liegen.
Das klinische und biologische Bild einer chronischen Hepatopathie kann leicht sein (Hepatomegalie, bis 5fache Transaminase- Erhöhungen über dem Normalwert); in diesen Fällen wird empfohlen, die Leberfunktion während der Behandlung regelmässig zu kontrollieren. Ein auch nur mässig erhöhter Transaminasespiegel nach einer länger als 6 Monate dauernden Behandlung muss an diese Diagnose denken lassen. Die klinischen und biologischen Störungen sind nach Behandlungsabbruch reversibel; allerdings wurde auch über Fälle mit fataler Entwicklung berichtet.
Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: (siehe «Unerwünschte Wirkungen»)
Durch Amiodaron können ernste und potenziell tödliche Hautreaktionen hervorgerufen werden wie das Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) und die toxische epidermale Nekrolyse (TEN/Lyell-Syndrom). Falls Anzeichen oder Symptome von SJS oder TEN (z.B. progressiver Hautausschlag mit Bläschenbildung oder Schleimhautläsionen) auftreten, muss die Behandlung mit Cordarone sofort abgebrochen werden.
Neuromuskuläre Erkrankungen: (siehe «Unerwünschte Wirkungen»):
Amiodaron kann periphere sensomotorische Neuropathien und/oder Myopathien hervorrufen. Diese verschwinden gewöhnlich einige Monate nach Absetzen der Behandlung, können in Einzelfällen aber auch nicht vollständig reversibel sein.
Augenleiden: (siehe «Unerwünschte Wirkungen»):
Während der Behandlung mit Cordarone sind regelmässige augenärztliche Untersuchungen, einschliesslich Funduskopie und Untersuchungen mittels Spaltlampe, angezeigt.
Beim Auftreten einer Optikusneuropathie und/oder einer Optikusneuritis ist das Absetzen von Amiodaron erforderlich, da die Gefahr einer Progression, möglicherweise fortschreitend bis zur bilateralen Erblindung, besteht.
Vorsichtsmassnahmen
Es wird empfohlen, während der Behandlung UV-Strahlung (Sonne, Solarium) zu meiden oder sich entsprechend zu schützen.
Bemerkungen: Nach Erreichen des wirksamen Gewebespiegels und des angestrebten Therapieerfolges wird empfohlen, die Erhaltungsbehandlung mit der niedrigsten wirksamen Dosis fortzusetzen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass höhere Erhaltungsdosen von einer erhöhten Häufigkeit schwerwiegender Nebenwirkungen begleitet werden können.
Monitoring: Siehe «Warnhinweise» und «Unerwünschte Wirkungen»:
Es wird empfohlen, vor dem Beginn der Therapie ein EKG vorzunehmen, das Serumkalium, die Leber-Galle-Werte, die Schilddrüsenwerte und die Lungenfunktion zu bestimmen sowie ein Thoraxröntgenbild zu machen.
Während der Behandlung wird eine regelmässige systematische Überwachung des Transaminasespiegels (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen») empfohlen.
Während der Behandlung müssen in regelmässigen Abständen kardiologische Kontrolluntersuchungen vorgenommen werden. Eine Verlängerung des QT-Intervalls wird bei praktisch allen Patienten beobachtet. Dies ist auf die pharmakologischen Eigenschaften des Arzneimittels zurückzuführen.
Bei einer Verschlechterung bestimmter elektrokardiographischer Parameter, wie eine anormale Erhöhung der PR- oder PQ- und QRS-Intervalle oder eine Intensivierung der Herzrhythmusstörungen, empfiehlt es sich, die Behandlung zu überdenken. Es können Anpassungen erforderlich sein.
Insbesondere im Zusammenhang mit der chronischen Anwendung antiarrhythmischer Substanzen sind Fälle beschrieben worden, bei denen die Schwelle für die ventrikuläre Defibrillation und/oder die Schrittmacherstimulation von Herzschrittmachern oder implantierbaren Cardioverter-Defibrillatoren erhöht war. Somit könnte die Funktionsfähigkeit der Geräte potenziell beeinträchtigt werden. Deshalb wird eine wiederholte Überprüfung der Funktionsfähigkeit der Geräte vor und während der Amiodaron-Therapie empfohlen.
Schilddrüsenerkrankungen
Da Amiodaron eine Hypothyreose oder eine Hyperthyreose hervorrufen kann, empfiehlt es sich, vor dem Beginn einer Amiodaronbehandlung insbesondere bei Patienten mit Schilddrüsenrisiko (ungewisse persönliche Anamnese) eine regelmässige Kontrolle der Schilddrüsenfunktion (TSHu) aufzunehmen. Diese Überwachung muss nach Behandlungsabbruch noch mehrere Monate fortgesetzt werden.
Bei jedem Verdacht auf eine Schilddrüsenerkrankung muss das TSHu bestimmt werden.
Die Anwesenheit von Jod im Molekül verfälscht gewisse Schilddrüsenfunktionstests (Fixierung von radioaktivem Jod, PBI); dennoch bleibt eine Schilddrüsenfunktionsbilanz möglich (T3, T4, TSHu).
Amiodaron hemmt die periphere Konversion von Thyroxin (T4) zu Triiodthyronin (T3) und kann, ohne klinische Symptome einer Dysthyroidie, einen «dissoziierten Schilddrüsenhormonspiegel» (Erhöhung des freien T4, freies T3 normal oder leicht verringert) hervorrufen.
Die Diagnose einer Hypothyreose muss bei folgenden, häufig geringfügigen Symptomen systematisch untersucht werden: Gewichtszunahme, Kälteintoleranz, Apathie, übermässige Bradykardie im Vergleich zu der erwarteten Wirkung von Amiodaron.
Hypothyreosen: Eine deutliche Erhöhung des ultrasensiblen TSH (TSHu) sowie ein Abfall von T4 bestätigt die Diagnose. Nach dem Behandlungsabbruch kommt es innerhalb von 1 bis 3 Monaten wieder zu einer normalen Schilddrüsenfunktion. Bei vitaler Indikation kann Amiodaron weiter verabreicht werden, kombiniert mit einer Substitutionstherapie mit L-Thyroxin, wobei sich die Dosierung nach dem TSHu richten soll (siehe «Warnhinweise»).
Anästhesie: (siehe «Interaktionen» und «Unerwünschte Wirkungen»):
Vor chirurgischen Angriffen sollte der Anästhesist darüber informiert werden, dass der Patient mit Amiodaron behandelt wird.
Interaktionen
Amiodaron wird hauptsächlich über das Cytochrom P450 und insbesondere das CYP3A4 metabolisiert. Folglich können Medikamente, die durch das gleiche Enzym metabolisiert werden, oder Medikamente, die dessen Aktivität verändern, die Pharmakokinetik von Amiodaron beeinflussen. Aufgrund seiner hemmenden Wirkung auf das CYP3A4 kann Amiodaron umgekehrt die Pharmakokinetik anderer Medikamente beeinflussen, die über das CYP3A4 metabolisiert werden. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, bei der gleichzeitigen Verabreichung von Amiodaron und einem über das CYP3A4 metabolisierten Medikament auf die potenzielle Entwicklung toxischer Arzneimittelwirkungen zu achten.
Pharmakodynamische Interaktionen
Medikamente, die zu Torsades de pointes führen oder das QT-Intervall verlängern
Medikamente, die zu Torsades de pointes führen
Kombinationen, welche kontraindiziert sind: Allgemein ist die gleichzeitige Verabreichung von Amiodaron mit einem der folgenden Arzneimittel nur in Abhängigkeit der Pharmakokinetik beider Medikamente sowie unter strikter Beachtung des Nutzen/Risiko-Verhältnisses der Kombination in Betracht zu ziehen.
Auf Grund des erhöhten Risikos des Auftretens von ventrikulären Rhythmusstörungen und insbesondere von Torsades de pointes:
•Antiarrhythmischen Substanzen: Gruppe IA: Chinidin, Procainamid, Disopyramid; Gruppe IC: Flecainid; Gruppe III: Sotalol, Ibutilid.
•Psychotrope Substanzen: Haloperidol, Thioridazin, Quetiapin, Risperidon, Sulpirid.
•Antidepressiva: Chlorpromazin, Venlafaxin.
•Antihistaminika: Cimetidin
•Antibiotika: Azithromycin, Clarithromycin, Erythromycin, Spiramycin, Pentamidin.
•Gyrasehemmer: Levofloxacin, Moxifloxacin.
•Vasopressive Amine: Dobutamin, Epinephrin, Isoproterenol, Norepinephrin.
•Antiemetika: Domperidon, Ondansetron.
•Abschwellende Mittel: Ephedrin, Pseudoephedrin, Phenylephrin, Phenylpropanolamin.
•Sympathikomimetika/Bronchodilatatoren: Salmeterol, Albuterol, Terbutalin.
•Diverse: Amantadin, Chloralhydrat, Cisaprid, Felbamat, Foscarnet, Indapamid, Isradipin, Lithium, Methadon, Midodrin, Nicardipin, Octreotide, Pentamidin, Phentermin, Sibutramin, Tacrolimus, Tamoxifen, Tizanidin.
QT-verlängernde Medikamente
Die gleichzeitige Verabreichung von Amiodaron und Medikamenten mit bekannter QT-Intervall-verlängernder Wirkung darf nur unter sorgfältiger Prüfung der potenziellen Risiken und des Nutzens für den einzelnen Patienten erfolgen. Dabei ist zu beachten, dass das Risiko für Torsades de pointes steigen kann. Die Patienten müssen auf eine QT-Verlängerung hin überwacht werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Fluorochinolone sind bei Patienten, die mit Amiodaron behandelt werden, zu vermeiden.
Medikamente, die die Herzfrequenz senken oder zu einer Störung des Automatismus oder der Reizleitung führen
Kombinationen, bei denen Vorsichtsmassnahmen erforderlich sind
•HIV-1 Protease-Inhibitor wie zum Beispiel: Amprenavir, Indinavir, Ritonavir.
•Halofantrin.
•Rifampicin.
•Bradykardisierend wirkende Arzneimittel: Betablocker, Diltiazem, Verapamil, Clonidin, Digitalisglykosiden.
Von der gleichzeitigen Verwendung von Amiodaron mit folgenden Substanzen ist abzuraten: Betablocker, Kalziumkanalblocker, die eine Senkung des Herzrhythmus erlauben (Verapamil, Diltiazem).
Arzneimittel, die eine Hypokaliämie verursachen können
Mit einer Hypokaliämie in Verbindung gebrachte Medikamente: Diuretika, Laxantien, Amphotericin B, Glukokortikoide, Tetracosactid. Einer Hypokaliämie muss vorgebeugt werden; falls nötig, muss sie korrigiert und die QT-Zeit überwacht werden.
Bei Torsades de pointes sollten keine Antiarrythmika verabreicht werden (eine elektrosystolische Stimulation sollte initiiert werden, i.v. Magnesium kann eingesetzt werden).
Allgemeinanästhesie (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»):
Bei der Kombination mit Allgemeinanästhetika wurde über potenziell schwere Komplikationen berichtet: atropinresistente Bradykardie, Hypotonie, Überleitungsstörungen, Abnahme des Herzminutenvolumens.
Einige Fälle schwerer respiratorischer Komplikationen mit gelegentlich letalem Ausgang wurden meistens unmittelbar nach chirurgischen Eingriffen beobachtet (akutes Atemnotsyndrom beim Erwachsenen); dabei wurde eine Wechselwirkung mit einer erhöhten Sauerstoffkonzentration erwähnt. Bei chirurgischen Eingriffen ist der Anästhesist zu informieren.
Wirkung von Amiodaron auf andere Medikamente
Amiodaron und/oder sein Metabolit, das Desethylamiodaron, hemmen das CYP1A1, CYP1A2, CYP 3A4, CYP 2C9, CYP 2D6 und das P-Glykoprotein und können die Exposition gegenüber deren Substraten erhöhen.
Aufgrund der langen Halbwertzeit von Amiodaron können die Interaktionen noch mehrere Monate nach Absetzen von Amiodaron beobachtet werden.
Pgp-Substrat
Amiodaron ist ein P-gp-Hemmer. Eine gleichzeitige Verabreichung mit P-gp-Substraten kann zu einer erhöhten Exposition führen.
Digitalisglykoside
Möglicherweise Störungen des Automatismus (übermässige Bradykardie) und der atrioventrikulären Überleitung (Wirkungssynergie) sowie bei Gebrauch von Digoxin eine Erhöhung der Digoxin-Plasmaspiegel durch Abnahme der Digoxin-Clearance.
Eine klinische, elektrokardiographische und biologische (eventuell Digoxin-Plasmaspiegel) Überwachung mit einer eventuellen Dosisanpassung der Digitalispräparate ist erforderlich.
Dabigatran
Bei der gleichzeitigen Verabreichung von Amiodaron und Dagibatran sind aufgrund des Blutungsrisikos Vorsichtsmassnahmen zu ergreifen. Eine Dosisanpassung von Dabigatran entsprechend dem Label kann erforderlich werden.
Eine Interaktion zwischen Amiodaron und anderen P-gp-Substraten ist ebenfalls in Betracht zu ziehen (z.B.: Talindolol, Doxorubicin, Fexofenadin).
CYP-2C9-Substrate
Amiodaron steigert den Plasmaspiegel von CYP-2C9-Substraten wie oralen Antikoagulantien oder Phenytoin durch die Hemmung des Cytochroms P 450 2C9.
Orale Antikoagulantien
Die Kombination von oralen Antikoagulanzien und Amiodaron kann die antikoagulierende Wirkung und somit das Blutungsrisiko erhöhen. Eine solche Kombination erfordert eine häufigere Kontrolle des Prothrombinspiegels sowie eine Dosisanpassung der oralen Antikoagulanzien während und nach der Behandlung mit Cordarone.
Phenytoin
Risiko einer Zunahme der Phenytoin-Plasmaspiegel durch Hemmung des Cytochroms P450 2C9 mit den Symptomen einer Überdosierung (insbesondere neurologisch). Diese Kombination erfordert eine klinische Überwachung, eine Verringerung der Phenytoindosis sobald Überdosierungssymptome auftreten, sowie eine Kontrolle der Phenytoin-Plasmaspiegel.
CYP-2D6-Substrate
Flecainid
Der Flecainid-Plasmaspiegel kann über die Hemmung des Cytochroms 2D6 bis auf das Doppelte ansteigen. Es werden empfohlen, die Flecainid-Dosis anzupassen und der Patient muss wegen möglicher unerwünschter Wirkungen regelmässig und genau überwacht werden (Bestimmungen der Plasmaspiegel werden empfohlen).
Substrat von CYP P450 3A4
Bei der Kombination dieser Substanzen mit Amiodaron, das ein Hemmer des CYP3A4 ist, kann es zu einem Anstieg des Plasmaspiegels mit einer möglichen Erhöhung der Toxizität kommen:
Ciclosporin: Risiko einer Erhöhung der Cyclosporin-Plasmaspiegel in Zusammenhang mit einer Verminderung der Ciclosporin-Clearance: eine Dosisanpassung ist erforderlich.
Fentanyl: Eine Kombination mit Amiodaron kann sowohl die pharmakologische Wirkung als auch das Toxizitätsrisiko von Fentanyl steigern.
Statin: Das Risiko einer Muskeltoxizität (z.B. Rhabdomyolyse) ist bei gleichzeitiger Verabreichung von Amiodaron und Statinen wie Simvastatin, Atorvastatin und Lovastatin, die durch das CYP 3A4 metabolisiert werden, erhöht.
Es wird empfohlen,bei einer Behandlung mit Amiodaron ein Statin anzuwenden, das nicht durch das CYP 3A4 metabolisiert wird.
Andere über das Cytochrom P450 3A4 metabolisierte Substanzen: Lidocain, Tacrolimus, Sildenafil, Midazolam, Triazolam, Dihydroergotamin, Ergotamin, (erhöhtes Risiko einer Muskeltoxizität), Colchicin.
Wirkung anderer Arzneimittel auf Amiodaron
CYP-3A4- und CYP-2C9-Hemmer können ein Potenzial zur Hemmung des Metabolismus von Amiodaron zeigen und dadurch dessen Exposition erhöhen, was mit einem erhöhten Risiko für eine QT-Verlängerung und das Auftreten von Torsades de pointes vergesellschaftet ist.
Es wird empfohlen, CYP-3A4-Hemmer (z.B. Grapefruitsaft und bestimmte Arzneimittel wie insbesondere Clarithromycin) während der Behandlung mit Amiodaron zu meiden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Interaktionen mit Lebensmitteln
Grapefruitsaft beeinflusst den Metabolismus von Amiodaron und insbesondere die Bildung des aktiven Metaboliten N-Desethylamiodaron (N-DEA).
Bei Gesunden kommt es nach Einnahme von Grapefruitsaft zu einer Erhöhung der maximalen Plasmakonzentration und zu einer Zunahme der Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve. Da es bei Patienten keine Angaben gibt, sollte die gleichzeitige Einnahme von Grapefruitsaft vermieden werden.
Interaktionen anderer Medikamente mit Amiodaron
Die gleichzeitige Verwendung von Amiodaron und Sofosbuvir mit direkt wirkenden antiviralen Substanzen (wie Daclatasvir, Simeprevir oder Ledipasvir) wird nicht empfohlen und ist, soweit möglich, zu vermeiden, da diese Kombination zu einer schweren symptomatischen Bradykardie führen kann. Der Mechanismus ist nicht bekannt.
Wird eine solche gemeinsame Verabreichung als notwendig erachtet, wird empfohlen, die Herzfunktion des Patienten engmaschig zu überwachen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Schwangerschaft/Stillzeit
Cordarone sollte während der Schwangerschaft nicht verabreicht werden, es sei denn dies ist eindeutig erforderlich.
Tierstudien haben unerwünschte Effekte auf den Föten gezeigt (Embryotoxizität), und man verfügt über keine kontrollierten Studien bei Frauen. Die Daten sind ungenügend, um das Risiko von kongenitalen Missbildungen des menschlichen Foetus auszuschliessen. In Anbetracht des signifikanten transplazentären Übergangs von Amiodaron und seines aktiven Metaboliten sowie des Risikos der pharmakologischen Produkteeigenschaften (u.a. Kropf, kardiodepressive Wirkung) für das Neugeborene, ist die Anwendung in der Schwangerschaft kontraindiziert, ausser bei vitaler Indikation. Wegen der langen Halbwertszeit von Amiodaronhydrochlorid sollten Frauen, die eine Schwangerschaft wünschen, den Anfang der Schwangerschaft frühestens 6 Monate nach Therapieende planen, damit das Kind am Anfang der Schwangerschaft dem Amiodaron nicht exponiert wird.
Das Stillen ist aufgrund des signifikanten Übergangs von Amiodaron in die Milch kontraindiziert. Falls die Behandlung absolut notwendig ist, muss abgestillt werden.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen
Das Arzneimittel kann die Reaktionsbereitschaft, die Fahrtüchtigkeit und die Bedienung von Maschinen beeinträchtigen (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Unerwünschte Wirkungen
Diese werden nach Organ und Häufigkeitskategorie gemäss folgender Konvention eingeteilt: sehr häufig >10%; häufig (>1/100, <1/10); gelegentlich (>1/1000, <1/100): selten (>1/10'000, <1/1000); sehr selten (<1/10’000); unbekannte Häufigkeit (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Die unerwünschten Wirkungen von Amiodaron sind häufiger bei einer Überdosierung des Arzneimittels. Die minimale wirksame Dosis muss deshalb angewendet werden.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr selten: Hämolytische Anämie, Knochenmarksdepression, Thrombopenie, Panzytopenie.
Unbekannte Häufigkeit: Neutropenie, Agranulozytose.
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten: Angiooedem und anaphylaktischer Schock, Nierenschädigung mit mässig erhöhten Kreatininwerten.
Endokrine Erkrankungen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»)
Häufig: Hypothyreose. Hyperthyreose manchmal mit tödlichem Ausgang.
Sehr selten: Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion (SIADH) mit Hyponatriämie.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Unbekannte Häufigkeit: Appetitverlust.
Psychiatrische Erkrankungen
Unbekannte Häufigkeit: Verwirrtheit, Delirium, Halluzinationen.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: extrapyramidaler Tremor, Albträume, Schlafstörungen.
Gelegentlich: periphere Neuropathien und/oder Myopathien, in den meisten Fällen reversibel nach Abbruch der Behandlung (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Sehr selten: zerebelläre Ataxie, benigner intrakranieller Druckanstieg (Pseudotumor cerebri), Kopfschmerzen.
Unbekannte Häufigkeit: Parkinsonismus, Parosmie.
Augenerkrankungen
Die bei einer oralen Amiodaronbehandlung beschriebenen unerwünschten Wirkungen umfassen: Mikro-Ablagerungen auf der Cornea, okuläre Veränderungen im Rahmen einer Dysthyroidie, Optikusneuritis/Optikusneuropathie, Skotome, Makuladegeneration, Photosensibilität, Corneadegeneration.
Ein schleichendes Nachlassen der Sehschärfe und Beeinträchtigungen des Gesichtsfelds. Es ist eine rasche augenärztliche Untersuchung einschliesslich Funduskopie angezeigt.
Das Auftreten einer Optikusneuritis/Optikusneuropathie erfordert den Abbruch der Amiodaronbehandlung aufgrund einer möglichen Entwicklung bis zur bilateralen Erblindung.
Sehr häufig: Mikro-Ablagerungen auf der Cornea bilden sich fast ausnahmslos, wenn eine ausreichende Gewebekonzentration des Arzneimittels erreicht ist. Sie sind gewöhnlich unter der Pupille lokalisiert und asymptomatisch, und stellen keinerlei Kontraindikation für eine Fortsetzung der Behandlung dar. Selten sind sie von der Wahrnehmung farbiger Ränder eines blendenden Lichtes oder von Nebelsehen begleitet. Diese Mikro-Ablagerungen der Cornea bestehen aus komplexen Lipidstrukturen und sind bei Behandlungsabbruch reversibel.
Selten: Optikusneuritis/Optikusneuropathie mit möglicher bilateraler Erblindung (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Es wurde einige Fälle einer retrobulbären Neuritis beschrieben. Ein Zusammenhang mit Amiodaron ist gegenwärtig nicht erwiesen.
Herzerkrankungen
Häufig: Im Allgemeinen mässige, dosisabhängige Bradykardie.
Wie alle Antiarrhythmika kann Amiodaron eine bestehende Arrhythmie verstärken oder neue Arrhythmien verursachen (proarrhythmogene Wirkung) zum Teil mit tödlichem Ausgang (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Interaktionen»).
Der pro-arrhythmogene Effekt von Amiodaron weist eine Inzidenz von etwa 3-5% auf und tritt besonders bei bestimmten medikamentösen Kombinationen oder Elektrolytstörungen auf (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Gelegentlich: Überleitungsstörungen (sino-atrialer Block, atrio-ventrikulärer Block verschiedener Schwere), Bradykardie, meistens mild.
Sehr selten: In bestimmten Fällen, insbesondere bei älteren Patienten und Patienten mit einer Sinus-Knoten-Dysfunktion, eine ausgeprägte Bradykardie, seltener ein Sinusstillstand.
Es sind isolierte Fälle von «Torsades de pointes» und Ventrikelflimmern beschrieben worden.
Gefässerkrankungen
Sehr selten: Vaskulitis.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums
Bei der oralen Verabreichung von Amiodaron beträgt die Inzidenz der Lungentoxizität in den meisten gemeldeten Serien zwischen 2% und 7% und kann in rund 10% der Fälle tödlich verlaufen. Das Risiko einer Lungentoxizität von Amiodaron scheint mit der erhaltenen kumulativen Dosis und nicht mit der Höchstkonzentration oder der Tagesdosis in Zusammenhang zu stehen. Es ist aber auch über Fälle von akuter Lungentoxizität, in bestimmten Fällen mit tödlichem Ausgang, nach nur 8 bis 14 Behandlungstagen berichtet worden.
Pulmonale Nebenwirkungen sind häufig und können akut zu Beginn der Behandlung oder in einer subakut/chronischen Verlaufsform nach längerer Behandlung auftreten. Symptome sind Fieber, Pleuraschmerz, Husten sowie Dyspnoe.
Beim Auftreten einer Belastungsdyspnoe, isoliert oder verbunden mit einer Beeinträchtigung des Allgemeinzustands (Müdigkeit, Abmagerung, Fieber usw.) ist eine radiologische Kontrolle und ein Lungenfunktionstest erforderlich.
Die Behandlung mit Amiodaron ist zu überdenken, da eine interstitielle Pneumonie beim raschen Abbruch der Amiodaronbehandlung im Allgemeinen reversibel ist.
Eine zusätzliche Kortikosteroidbehandlung kann in Betracht gezogen werden. Die klinischen Symptome verschwinden gewöhnlich innerhalb von 3 bis 4 Wochen, die radiologische und funktionelle Besserung erfolgt langsamer (nach mehreren Monaten). Siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
Häufig: Es wurde über Fälle von Lungentoxizität mit gelegentlich letalem Ausgang berichtet, wie Pneumonie durch Hypersensibilität/allergische alveolare Pneumonie, alveolare/interstitielle Pneumonie oder Fibrose. Über seltene Fälle von organisierten Pneumonien mit Bronchitis obliterans («BOOP») wird zur Zeit berichtet, hauptsächlich nach oraler Verabreichung von Amiodaron.
In seltenen Fällen kann bei Patienten mit oder ohne Prädisposition unter Amiodaron Bronchialasthma auftreten.
Im Laufe der klinischen Studien wurde bei 2% der Patienten ein akutes Lungenversagen (ARDS) beobachtet, das in seltenen Fällen tödlich verlief. Bei Patienten, die orales Amiodaron erhalten, wurden auch einige postoperative ARDS-Fälle gemeldet, gelegentlich mit tödlichem Ausgang. Es wurde eine mögliche Interaktion mit einer erhöhten Sauerstoffkonzentration erwähnt (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Interaktionen»).
Lungenblutungsfälle sind beobachtet worden (unbekannte Häufigkeit).
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Gastrointestinale Störungen (Übelkeit, Erbrechen) sowie Geschmacksstörungen (Metallgeschmack), gewöhnlich während der initialen Stossbehandlung und welche nach einer Dosisreduzierung abklingen.
Sehr selten: Pankreatitis, akute Pankreatitis.
Unbekannte Häufigkeit: Mundtrockenheit, Verstopfung.
Leber- und Gallenerkrankungen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»)
Sehr häufig: Isolierte und im Allgemeinen mässige Transaminase-Erhöhungen (das 1,5- bis 3fache über dem Normalwert) wurden in 4 bis 9% der Fälle bei niedriger und in 10 bis 20% der Fälle bei höherer Dosierung bei Behandlungsbeginn beobachtet; sie können nach einer Dosisreduzierung oder spontan zurückgehen.
Häufig: Einige Fälle akuter Hepatopathien, manchmal mit fataler Entwicklung, die sich durch eine Erhöhung der Transaminasen und/oder Ikterus äusserten, wurden ebenfalls beobachtet; in diesem Fall muss die Behandlung abgebrochen werden.
Sehr selten: Ebenfalls wurde über das Auftreten chronischer Hepatopathien (histologisches Bild einer Pseudoalkohol-Hepatitis, Zirrhose) berichtet. Ein auch nur mässig erhöhter Transaminasespiegel nach einer länger als 6 Monate dauernden Behandlung muss an diese Diagnose denken lassen. Es wurde über Fälle mit fatalem Ausgang berichtet.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr häufig: Photosensibilisierung (10%), die im Allgemeinen harmlos ist und sich als Sonnenbrand äussert (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Häufig: Schieferblaue Pigmentation der unbedeckten Hautpartien mit langsamer Regression nach Behandlungsabbruch.
Selten: Alopezie.
Sehr selten: Beobachtet wurden: Fälle von Hautrötungen bei einer Radiotherapie, Rash, im Allgemeinen wenig spezifisch, und Urtikaria. Es liegen Berichte über isolierte Fälle von Dermatitis exfoliativa und Erythema multiforme vor.
Unbekannte Häufigkeit: Ekzem, ernste und potenziell tödliche Hautreaktionen einschliesslich Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) und toxische epidermale Nekrolyse (TEN), bullöse Dermatose, Arzneimittelüberempfindlichkeitssyndrom (drug reaction with eosinophilia and systemic symptoms: DRESS).
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Sehr selten: Myopathie bei oraler Verabreichung.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Sehr selten: Epididymitis, Impotenz.
Unbekannte Häufigkeit: Libidoverlust.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Unbekannte Häufigkeit: Granulom einschliesslich Knochenmark Granulom
Untersuchungen
Sehr selten: Erhöhung des Serumkreatinins.
Überdosierung
Über die Wirkungen einer akuten Überdosierung mit Cordarone ist zurzeit wenig bekannt.
Die Symptome beschränken sich in der Regel auf eine Sinusbradykardie, sino-aurikuläre und nodale Überleitungsstörungen sowie spontan abklingende Tachykardien.
Fälle von «Torsades de pointes», gastrointestinalen Störungen und Störungen der Leberfunktion wurden gemeldet. Die durch Cordarone verursachte Bradykardie ist atropinresistent. Der vorübergehende Einsatz eines Schrittmachers kann erforderlich sein.
Die Behandlung erfolgt symptomatisch. Aufgrund der besonderen Pharmakokinetik von Amiodaron sollte der Patient bei Verdacht auf eine Überdosierung ausreichend lange überwacht werden, insbesondere hinsichtlich der kardialen Situation.
Die Behandlung einer Überdosierung erfolgt symptomatisch. Weder Amiodaron noch seine Metaboliten sind dialysierbar.
Eigenschaften/Wirkungen
ATC-Code: C01BD01
Antiarrhythmische Eigenschaften
•Verlängerung des Aktionspotentials der Herzmuskelfaser ohne Beeinflussung der Steilheit und Amplitude der Depolarisation. Diese ausschliesslich auf die Phase 3 beschränkte Verlängerung des Aktionspotentials beruht auf einer Verlangsamung des Kaliumionen-Ausstroms (Klasse III von Vaughan Williams) und hat einen hemmenden Effekt auf die Na- und Ca-Kanäle.
•Bradykardie-auslösende Wirkung durch Verlangsamung der Sinusknoten-Automatie. Dieser Effekt wird durch Atropin nicht antagonisiert.
•Nicht kompetitive alpha- und beta-antiadrenerge Effekte.
•Verlängerung der sino-atrialen und atrio-ventrikulären Überleitungszeiten, wobei die Wirkung umso ausgeprägter ist, je höher die Herzfrequenz liegt.
•Verlängerung der Refraktärphase und Erhöhung der Reizschwelle des Myokards der Vorhöfe, des Atrio-Ventrikularknotens und des Ventrikelmyokards.
•Bremsung der Überleitung und Verlängerung der Refraktärphase in den akzessorischen atrio-ventrikulären Reizleitungsbahnen.
Antianginöse Eigenschaften
•Senkung des Sauerstoffverbrauches durch mässigen Abfall des peripheren Gefässwiderstandes und durch Herabsetzung der Herzfrequenz.
•Nicht kompetitive alpha- und beta-antiadrenerge Eigenschaften.
•Erhöhung des koronaren Durchflusses durch direkte Beeinflussung der glatten Muskulatur der Koronararterien.
•Zur Aufrechterhaltung des Herzminutenvolumens tragen die Abnahme des Aortendrucks und der peripheren Widerstände bei.
Andere Eigenschaften
•Kein signifikanter negativ inotroper Effekt auf das normale oder insuffiziente Myokard.
•Eine Metaanalyse von 13 kontrollierten Studien an 6553 Hochrisiko-Patienten (ventrikuläre Auswurffraktion weniger als 40% und/oder ventrikuläre Arrhythmien) nach Myokardinfarkt oder mit einer Herzinsuffizienz ergab einen signifikanten Effekt von Cordarone auf die Mortalität durch plötzlichen Herztod (Reduktion um 29%). Die Gesamtmortalität wurde um 13% reduziert (knapp signifikant bei Anwendung der fixedeffects Analysemethode, aber nicht signifikant bei Anwendung der konservativen random-effects Methode).
Pharmakokinetik
Absorption
Die Bioverfügbarkeit von Amiodaron bei oraler Verabreichung schwankt je nach Individuum zwischen 30 und 80% (Mittelwert 50%). Nach einmaliger Einnahme werden die maximalen Plasmakonzentrationen innerhalb von 3 bis 7 Stunden erreicht.
Die therapeutische Wirksamkeit wird bei entsprechenden Sättigungsdosen durchschnittlich innerhalb einer Woche erreicht (nach einigen Tagen bis zwei Wochen). Die therapeutischen Spiegel liegen zwischen 1 und 2,5 μg/ml.
Distribution
Die Plasmaproteinbindung übersteigt 90%, wobei die Albuminbindung bei ungefähr 60% liegt.
Amiodaron ist ein Molekül mit langsamem Transit und einer beachtlichen Gewebsaffinität.
Während der ersten Behandlungstage häuft sich das Produkt in den meisten Körpergeweben an, insbesondere im Fettgewebe.
Studien sprechen dafür, dass die wirksamen Plasmaspiegel, die keine dosisabhängigen Nebenwirkungen verursachen, zwischen 1,5 μmol/l (= 1,02 μg/ml) und 4 μmol/l (= 2,73 μg/ml) liegen.
Metabolismus
Amiodaron wird in der Leber über das Cytochrom P 450 und insbesondere das CYP3A4 metabolisiert.
Amiodaron wird hauptsächlich über das CYP 3A4, aber auch über das CYP 2C8 metabolisiert.
Es entsteht ein aktiver Metabolit, das N-Desethyllamiodaron.
Amiodaron und sein Metabolit, das N-Desethyllamiodaron, zeigen in vitro ein Potenzial zur Hemmung von CYP1A1, CYP1A2, CYP 2C9, CYP 2C19, CYP 2D6, CYP 3A4, CYP 2A6, CYP 2B6 und 2C8.
Amiodaron und N-Desethyllamiodaron weisen auch ein Potenzial zur Hemmung verschiedener Transportproteine wie P-gp und des organischen Kationentransporters (OCT2) auf. (Eine Studie belegt einen Ansteig der Kreatininkonzentration um 1,1% [OCT2-Substrat]).
In vivo belegen Daten Interaktionen zwischen Amiodaron und CYP 3A4, CYP 2C9, CYP 2D6, den P-gp-Substraten und OCT2.
Elimination
Amiodaron wird hauptsächlich durch die Galle und die Faezes ausgeschieden (65 bis 75%). Die renale Elimination ist vernachlässigbar.
Die Halbwertszeit von Amiodaron ist lang und weist grosse interindividuelle Schwankungen auf (20 bis 100 Tage).
Diese Eigenschaften rechtfertigen den Einsatz von hohen Initialdosen, um schnell die zur therapeutischen Wirkung notwendige Gewebssättigung zu erreichen.
Die Elimination erscheint nach einigen Tagen, und die Bilanz von Zufuhr/Elimination gleicht sich innerhalb von einem bis einigen Monaten aus, je nach Individuum.
Nach Absetzen der Behandlung setzt sich die Elimination während mehrerer Monate fort. Das Bestehenbleiben einer Restaktivität während 10 Tagen bis zu einem Monat muss bei der praktischen Durchführung der Behandlung berücksichtigt werden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Da die renale Ausscheidung des Produktes vernachlässigbar ist, kann Cordarone beim Niereninsuffizienten in den üblichen Gebrauchsdosen verabreicht werden.
Präklinische Daten
In einer zweijährigen Studie zur Ermittlung der Karzinogenität an Ratten verursachte Amiodaron bei beiden Geschlechtern bei klinisch relevanten Expositionen einen Anstieg von Follikelzelltumoren der Schilddrüse (Adenome und/oder Karzinome). Da die Ergebnisse von Mutagenitätstests negativ waren, wird eher ein epigenetischer als ein genotoxischer Mechanismus für diese Art der Tumorinduktion angenommen. Bei Mäusen wurden keine Karzinome beobachtet, jedoch eine dosisabhängige Hyperplasie der Follikelzellen in der Schilddrüse. Diese Wirkungen auf die Schilddrüse bei Ratten und Mäusen sind wahrscheinlich auf die Wirkung von Amiodaron auf die Synthese und/oder Freisetzung von Schilddrüsenhormonen zurückzuführen.
Sonstige Hinweise
Beeinflussung diagnostischer Methoden
•Amiodaron verfälscht als jodhaltiges Molekül gewisse Schilddrüsenfunktionstests (Fixierung von radioaktivem Jod, PBI); dennoch bleibt eine Schilddrüsenfunktionsbilanz möglich (T3, T4, TSHu).
•Cordarone verändert das EKG. Diese typische «cordaroneinduzierte» Veränderung besteht in einer Verlängerung der QT-Dauer (welche eine Verlängerung der Repolarisierung darstellt) und eventuell im Auftreten einer U-Welle; dies sind Zeichen der therapeutischen Sättigung und nicht von Toxizität.
Besondere Lagerungshinweise
Nicht über 30 °C lagern. Vor Licht und Feuchtigkeit geschützt aufzubewahren.
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Zulassungsnummer
33393 (Swissmedic).
Zulassungsinhaberin
sanofi-aventis (schweiz) ag, 1214 Vernier/GE.
Stand der Information
November 2015.
Packungen
Publiziert am 13.05.2016
V2016-11-21
-------------------------------------------------------
产地国家: 瑞士
原产地英文商品名:
CORDARONE 200mg/Tablet   20Tablets/box
原产地英文药品名:
AMIODARONE HCL
中文参考商品译名:
可达龙 200毫克/片   20片/盒
中文参考药品译名:
盐酸胺碘酮
生产厂家中文参考译名:
赛诺菲 - 安万特
生产厂家英文名:
sanofi-aventis (schweiz) ag


-------------------------------------------------------
产地国家: 瑞士
原产地英文商品名:
CORDARONE 200mg/Tablet  60Tablets/box
原产地英文药品名:
AMIODARONE HCL
中文参考商品译名:
可达龙 200毫克/片  60片/盒
中文参考药品译名:
盐酸胺碘酮
生产厂家中文参考译名:
赛诺菲 - 安万特
生产厂家英文名:
sanofi-aventis (schweiz) ag

 

责任编辑:p53


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